Befruchtende Ergänzung, Konkurrenz oder geht es eigentlich nur ums Geld?
Studierende haben in vielen Universitätsstädten die Qual der Wahl: Nutze ich das (meist kostenfreie) Angebot des universitären Schreibzentrums, organisiere ich mich individuell und frei unter meinen Peers oder investiere ich Geld in ein freies Schreibcoaching?
Universitäre Schreibzentren sind finanziell und organisatorisch fest an die Institution Hochschule gebunden – jedenfalls so lange die Mittel bereitgestellt werden. Auf diese Weise schaffen sich Universitäten Räume, in denen ein Austausch über das wissenschaftliche Schreiben stattfinden und in denen Schreiben gelehrt und gelernt werden kann. Solche Einrichtungen gibt es aber im deutschsprachigen Raum noch nicht so flächendeckend und langfristig, wie es der Bedarf unter Studierenden und Lehrenden erfordert.
Zugleich können oder dürfen universitäre Schreibinstitutionen nicht alle Leistungen in dem Umfang und in ihrer Individualität anbieten, die von akademischen Schreibenden nachgefragt werden. So unterstützen viele unabhängige (freiberufliche) Schreibcoaches, Schreibberaterinnen und -berater sowie Lektorinnen und Lektoren Studierende und Promovierende bei der Umsetzung ihrer Schreibprojekte. Privat und individuell organisierte Schreibgruppen können Teilnehmende auf vielen Ebenen weiterbringen und motivieren.
Was sind die Vor- und Nachteile von institutionalisierten bzw. frei organisierten Schreibräumen? Wie können sie sich sinnvoll ergänzen und befruchten? Diese Fragen sind zentral für die dritte Sektion der Tagung Writing Spaces.