Schreibzentrumsarbeit zwischen den fachlichen Stühlen?
An welcher Stelle innerhalb einer Universität ein bestimmtes Schreibangebot verankert ist, hat direkte Auswirkungen darauf, welche Studierenden und Lehrenden erreicht werden können. Dies beeinflusst auch, ob das Angebot eher allgemeine Schreibprozessanleitung fokussiert oder die unterschiedlichen disziplinspezifischen Ausprägungen berücksichtigt.
In der letzten Zeit stellen immer mehr universitäre Schreibinstitutionen fest, dass ein rein überfachliches Angebot nicht ausreicht, um den Bedürfnissen der Studierenden und den Anforderungen der Fächer gerecht zu werden. Gleichzeitig sind aber an vielen Universitäten die Strukturen so organisiert, dass es schwierig ist, fachsensible Angebote bereitzustellen, da dies mit einem Mehraufwand an Zeit und Personal verbunden ist. Ein in den Fächern angesiedeltes Schreibangebot unterstützt Fächer und Fakultäten schreibdidaktisch in engem Austausch. Schreibzentrumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter verstehen sich dabei als Bindeglied zwischen Schreiben und Fachkontext.
Fachübergreifende und fachspezifische Angebote auszubringen erfordert eine entsprechende Schreibzentrumsstruktur inklusive personeller Ressourcen und Expertise. Was bedeutet dies für zukünftige Schreibzentrumsarbeit? Die erste Sektion der Tagung Writing Spaces – Schreiben in und zwischen den Disziplinen widmet sich dieser und ähnlichen Fragen im Spannungsfeld „disziplinär – transdisziplinär“.